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Rückschnitt bei Hecken - So geht's richtig

Rückschnitt bei Hecken – die Kur für grüne und blühende Pflanzen

Der Heckenschnitt ist zwar individuell, doch unerlässlich für gesundes und kompaktes Wachstum der Pflanzen.



Grundsätzlich sind Heckenpflanzen sehr pflegeleicht und wartungsarm. Ein- bis zweimal düngen pro Jahr genügt, um das Wachstum und die Gesundheit zu fördern. Bei langen und heissen Trockenperioden im Sommer ist es sinnvoll, etwa alle 14 Tage durchgehend zu wässern. Dazu sollten Gärtner und Gärtnerinnen hin und wieder Unkräuter im Wurzelbereich entfernen oder die Basis der Heckenpflanzen mulchen. Dann wächst innerhalb kurzer Zeit eine herrlich natürliche Grundstücksbegrenzung, die obendrein auch noch Sicht-, Sonnen- und Windschutz bietet, das Mikroklima positiv beeinflusst, die Lebensqualität erhöht und zudem Nahrung und Lebensraum für diverse Tiere bereithält. Doch um wirklich dicht zu wachsen, benötigen Hecken hin und wieder einen Rückschnitt. Allerdings gibt es dafür keine allgemeingültige Regel. Denn Zeitpunkt, Intervall und Art des Schnitts richtet sich nach der Art der Hecken, nach den Gehölzen selbst und dem Zweck der Heckenbepflanzung.

Hecken schneiden richtig gemacht

Grundsätzlich gilt: Ob formale, natürliche, blühende oder einfassende Hecke – keinesfalls dürfen Gärtner und Gärtnerinnen zwischen April und August zur Schere greifen. Denn in dieser Zeit nisten viele Vögel zwischen den Zweigen. Fühlen sich die Elterntiere gestört, verlassen sie das Gelege und die Jungtiere würden verhungern. Sollten dennoch im Sommer einzelne Zweige nach einem heftigen Sturm abgebrochen oder durch Krankheiten abgestorben sein, können Gärtner und Gärtnerinnen diese mithilfe einer kleinen Gartenschere vorsichtig abtrennen. So bleibt der restliche Teil der Hecke gesund und die Lücke kann sich rasch wieder durch einen gesunden Neuaustrieb schliessen. Alle weiteren Massnahmen, wie ein grösserer Heckenschnitt, sind jedoch am besten in das zeitige Frühjahr oder in den Herbst zu verlegen. Dann heilen die Schnittwunden ohnehin besser ab als im Sommer.

Um eine grosse Hecke zu trimmen, ist eine elektrische Heckenschere sinnvoll. Damit lassen sich nicht nur gleichmässigere Ergebnisse erzielen, zudem müssen Gärtner und Gärtnerinnen weniger Kraft aufwenden. Strombetriebene Geräte sind leichter im Gewicht und zeitlich unbegrenzt zu bedienen, akkubetriebene Heckenscheren hingegen meist leiser und zudem unabhängig von der Stromversorgung. Für einen akkuraten Formschnitt an formalen Hecken ist auch eine Richtschnur sehr hilfreich. Sie unterstützt Gärtner und Gärtnerinnen dabei, die Heckenpflanzen in Höhe und Breite gleichmässig zu stutzen. Informelle Hecken wirken hingegen ohne Richtschnur deutlich natürlicher und dynamischer. Kleinere Heckensäume oder niedrige Einfassungshecken lassen sich auch sehr gut mithilfe einer manuellen Heckenschere in Form bringen. Hier können Gärtner und Gärtnerinnen wertvolle Ressourcen sparen. Bei Blühhecken genügt es auch, nur einzelne Zweige mit einer scharfen Astschere abzutrennen, weil diese ohnehin am schönsten autonom wachsen.

Das Einmaleins des Heckenschnitts

Bei strengen Formhecken aus Hainbuche, Eibe, Buchs, Thuja oder Berberitze müssen Gärtner und Gärtnerinnen mindestens einmal pro Jahr zur Schere greifen, in wachstumsstarken Jahren auch zweimal. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um eine hohe Sichtschutzhecke oder eine niedrige Einfassungshecke handelt – die Form entscheidet über die Art des Schnitts. Daher müssen alle strengen Formhecken ab dem ersten Jahr der Pflanzung regelmässig mit einer Heckenschere und einer Richtschnur "in Form" gebracht werden. Nur so können die Pflanzen dicht und stabil wachsen. Gärtner und Gärtnerinnen haben dabei die Wahl zwischen Kastenform, einer gerade nach oben laufenden Hecke, und Trapezform, einer von unten nach oben schmaler werdenden Hecke. In der Regel führt der regelmässige Schnitt in Trapezform zu einem deutlich schöneren Ergebnis. Das liegt daran, dass auch die unteren Triebe durch ihre leicht hinausragende Position noch ausreichend Licht abbekommen. Infolgedessen verkahlt der Heckensaum nicht im unteren Bereich.

Informelle Hecken und Blühhecken dürfen hingegen nicht so häufig geschnitten werden, weil sie sonst auseinanderfallen. Vor allem Sträucher wie Weigelie, Perlmuttstrauch, Forsythie oder Spiere sowie diverse Beerensträucher wachsen von Natur aus dicht und bilden nur so lange Triebe, dass auch ausreichend Licht ins Innere der Pflanze vordringen kann. Bei informellen Hecken und Blühhecken genügt es deshalb, ab dem 3. Jahr nach der Pflanzung das alte und dicke Holz aus der Basis herauszuschneiden und so den natürlichen Wuchs zu unterstützen. Hierfür ist eine robuste Astschere notwendig, weil sie kräftesparend arbeitet und das Holz beim Stutzen nicht unnötig verletzt. Nach dem Schnitt können die Pflanzen aus der Basis neu durchtreiben und in Breite und Höhe wachsen. Informelle Hecken und Blühhecken verjüngen sich so fast von selbst.

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